Die Mine

Drohend wie eine Festung erhebt sich auf einem Bergvorsprung das alte Pumpengebäude der ehemaligen Kupfermine mit seinem Schornstein.

Das Bauwerk ist ein Fremdkörper in dieser an sich lieblichen Landschaft und doch passt es unter den tief ziehenden düsteren Wolken ins Gesamtbild.

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Feuchtes Dämmerwetter, dunkle, kalte, nasse Schluchten und Stollen in den Felsen, wo das kupferhaltige Gestein abgebaut wird. Bleiche, ausgemergelt und schmutzige Gestalten, die für wenig Geld, was ihnen in der nächsten Wirtschaft oder im nächsten Laden, der auch dem Minenbesitzer gehört, schon wieder abgeknöpft wird, hier tagein, tagaus schwer schuften müssen...
Die Wut, den Frust, den Jammer über dieses Dasein mit ein paar Guiness im Pub weggespült, während die Frau und Kinder in Lumpen und mit Hungerbäuchen in der Kate mit dem undichten Dach auf den Vater warten.

Der älteste Sohn wurde vor ein paar Jahren auf einem Auswandererschiff nach Amerika gesichtet, von ihm hat man seither nichts mehr gehört. Seine Schwester hat die letzte Hungersnot nicht überlebt.


Und nun stehen ein paar Mitteleuropäer an der Ruine dieses Gemäuers, machen möglichst effektvolle Fotos vom tollen Blick, den man von hier oben genießen kann...


Von welchem Broterwerb leben die Iren heute in dieser Region? Die paar Touristen, die sich hierher verirren, werden kaum für das nötige Einkommen sorgen.

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