12 Sint Jacobiparochie - Pieterburen

Friesland... Was bleibt heute von diesem Tag heute im Gedächtnis?
Zunächst das gute Frühstück im museumshaft und gemütlich anmutenden (vermutlichen) Wohnzimmer der Gastgeber. Es sind einige Gäste hier, so dass wir diese Privileg genießen dürfen.

 

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Zunächst geht es nach der Verabschiedung und Bezahlung dann hinüber nach Sint Annaparochie, das hat drei Häuser mehr und einen Geldautomaten. Ab Zaandam wollen die Gastgeber das Geld in bar...


Der Himmel hat sich wieder zugezogen und vom Dahirollern am Deich und durch das platte, wenig abwechslungsreiche Land (sieht hier aus wie im Leipziger Norden) bleiben in Erinnerung ein Traktor, mehrere wild dahinschießende und auf Radfahrer wenig achtende Lasterfahrer, zwei Müllautos und ganz wenige Leute auf Fahrrädern. Dazu kommt noch der obligatorische Wind im Windland, ausgestorben wirkende Dörfer, von Schafen zugesch.. Wege am Deich sowie permanentes Auf und Absteigen, Öfnen der Gattertore und vorsichtiges Hindurchschieben der Räder.


Jaaaa, und dann der "Wadden Bal" in Wierum, einem idyllischen kleinen Fischernest (auch für Touris ist hier Einiges getan), im Cafè "De Kalkman" (mit gemütlichem Stammkneipencharakter) das geduckt direkt hinter der höchsten Erhebung im Land, dem Deich, liegt. Die Wirtin sitzt unbeteiligt zunächst an der Theke und outet sich erst, als wir sitzen, als ebendiese.
Was ist "Wadden Bal"? Die Gastwirtin, die ganz überrascht über uns Gäste ist (nein, es kommen dann noch Andere - aus NL - und die essen auch "Wadden Bal"), erklärt das dreisprachig, in NL-englisch-deutsch.
"Wadden Bal" - viiiiel gebrutzelte Zwiebeln, dazu geschnittenes Beefsteak und scharfe dicke Soße. Klingt herzhaft, ist es auch - und es schmeckt. Erklären wir also den "Wadden Bal" zum heutigen Highlight.

Und der Wirtin scheints zu passen, dass das dem Radelnden Uhu so gut schmeckt.
Einige Kilometer später überqueren wir die mächtigen Schleusenanlagen an der Mündung des Lauwer-Meeres, dann führt der Küstenweg am Rande eines militärischen Sperrgebiets entlang. Ein ganzes Stück schiebt der Wind nun, das sind wir gar nicht mehr gewohnt. Die Sonne scheint nun auch wieder, so fallen die letzten Kilometer bis Pieterbierum nicht schwer.


Eigenartig, ein wenig Abschiedstimmung macht sich schon breit, als wir gemächlich in den Ort rollen. Morgen geht es hinüber nach Deutschland, übermorgen folgt die Kür nach Norddeich.
Und dann? Tja, schade eigentlich... Man kann sich an dieses Leben, an diesen Tagesrhythmus durchaus gewöhnen und noch ein paar Wochen und Kilometerchen weiter fahren.


Das Quartier am Seehundzentrum ist wieder angenehm, die Gastgeberin ein ganz anderer Typ als in den letzten Tagen, aber wieder sehr freundlich und locker. Diese ganz natürlich wirkende entspannte und freundliche Art der Niederländer wird ebenfalls nach dieser Fahrt im Gedächtnis bleiben.


Ins Restaurant wollen wir heute nicht mehr, also gibt es, wie in den letzten Tagen so oft, Brötchen und Käsewürfel aus Holland. Ist auch lecker...
Das Seehundzentrum öffnet erst morgen 10 Uhr, das wird (zum Verdruss der lieben Reisegefährtin) leider wegen der Fähre nach Emden etwas knapp. Und in Norddeich gibt es das ja auch...

(72,60 km)

 

Die Route dazu gibt es hier