08 Klim Bjerg - Vang

25.08.2019
68,34 km

DIe Tagesstrecke auf gpsies


Packen. Ausgiebiges Frühstück, Bezahlung und Abfahrt.
Heute Sonne pur und leichter Wind von O, was soll uns heute noch aufhalten?!
Über den Hügel, den Klim Bjerg kurbeln und rollen wir nach Klim und über einige Dörfer in Richtung Westen, nehmen quer durch die Pampa die kürzeste Strecke zum Nordsee-Radweg unter Vermeidung des Bulbjergs. Denn den haben wir ja gestern schon erleben dürfen.

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Es rollt angenehm leicht, locker, entspannt, das hebt die Stimmung, das beflügelt.
Einmal im Wald verfahren wir uns, aber da die Wälder in DK nicht sehr groß sind und die Stimmung himmelhoch jauchzend angesichts dieses Wetters und der Landschaft, hebt uns die Schiebeinlage im Schotter kaum an und Minuten später sind wir wieder auf dem Hauptweg...
Es folgt ein traumhafter Radweg durch die weite Dünenheide nach Vigsø.
Eingeweihte und wahre Fans ahnen jetzt schon, was kommt...
Jaaaa... "Die Olsenbande fährt nach Jütland".
Klamauk und Kult aus den 70ern, dieser Film spielte eben hier im Umkreis von Vigsø.
Und in einem der Bunker wollten Egon & Friends einen Goldschatz der Nazis sicherstellen, was im Endeffekt wieder einmal mit einem Misserfolg endete.
Diese Bunker, die zum großen Teil vom Sand verschüttet oder im Meer versunken sind, verschandeln hier einen ganzen Küstenabschnitt. Schon in den ersten Tagen unserer Fahrt hatte man immer wieder ein etwas beklemmendes Gefühl angesichts der Hinterlassenschaften der Deutschen aus dem II. WK, den Resten des Westwalls. An jeder strategisch günstigen Stelle waren Betonreste zu entdecken, wo man damals große Geschütze usw. unterbrachte. Unheimlich...
Die Dänen nehmen es offensichtlich pragmatisch und nutzen die riesigen grauen Beton-Schildkröten im Wasser als geeignete Badestelle.
An Egons Bunker gönnen wir uns nun also auch eine lange Pause und ein kurzes Bad in der Nordsee.

Hügelig müssen wir danach weiter nach Hanstholm. Liegt es aber an der langen Pause, an der Sonnenhitze, an der baumlosen Mondlanschaft? DIe Beine sind unvermutet recht schwer geworden.
Hanstholm an sich hat einen großen Fischereihafen, ansonsten streifen wir den Ort nur. Viele Befestigungen aus dem Krieg sind hier ebenfalls noch zu finden. Das ist gruslig.
Südwärts fahren wir nun durch die mondlandschaftartigen Dünen bis Klitmøller. Klitmøller liegt geeschützt in einer Bucht, entsprechend warm ist es hier auch, so dass unbedingt die Getränkereserven nachgefüllt werden müssen.
Da der Ort ein Surferparadies sein soll, machen wir noch einen Abstecher an den Strand. Aber im Surferparadies surft niemand. Liegt wohl vermutlich an der Windstille... Aber das Durchschnittsalter scheint hier halb so hoch wie in Rest des Landes. Viele zeigen sich nach dem Motto "Sehen und gesehen werden". Möglichst schräg und auffällig erscheinen, ein Typ fährt mit einem alten Ami-Schlitten mehrmals die einzige größere Straße laut dröhnend entlang.... Na da.
Also hält uns da nicht viel und wir fahren auf  kleinen Straßen nun durch den hügeligen Thy- Nationalpark die letzten Kilometer nach Vang, dem Dörfchen am Ende der Welt, wo wir unser Quartier haben, ein altes und gemütliches Bauernhaus.
Es reicht heute, irgendwie war die Wärme schon wieder zu viel des Guten.
Also ist erst einmal wieder Ruhe angesagt. Unser Zimmerchen, die "Besenkammer" ist wirklich winzig, aber dafür ist der gemeinsame Aufenthaltsraum und der Balkon gemütlich und geschmackvoll eingerichtet.
Und unsere Räder schlummern trocken und warm im Pferdestall.

 

 Fotos gibt es hier auf dem Radelnden Uhu