Dass es trotz kleinem Abgesang auf die ganz langen Strecken auch alternativ auf dem Rad weiter rollen kann, haben wir uns auf dem Oder-Neiße-Radweg 2016 selbst bewiesen.
In diesem Blog (auch unter Bergwanderungen und Reisen) findet der geneigte Leser außerdem in loser, nicht chronologischer Reihenfolge geordnet einige Betrachtungen und Gedanken zu einer wunderbaren Reise auf die grüne Insel.
Schwer, hart wie ein Brett...
Der Radelnde uHu liebt seinen Brooks-Sattel trotzdem.
Nach zigtausend Kilometern ist der bequem wie ein Sofa, man hat sich darauf noch nie einen "Wolf" gefahren...
Da fällt der Verzicht auf all die hochgelobten Ergo, Gesundheits-sonstwas-Gelsättel nicht schwer.
Aber auch das ist Ansichts- oder besser Hintern-Sache.
Das Wetter ist unangenehm heiß, der Schweiß läuft in Strömen. Und die Mühsal, bei dieser Sonnenglut auf dem Rad einen langen Berg hinaufzukurbeln, hat noch nie Spaß gemacht.
Dazu kommen jetzt die Sorgen, nicht zu dehydrieren, das Bemühen, bewusst langsam zu fahren, nicht zu überziehen, denn das Geschehene muss ja schließlich nicht wiederholt werden – im rechten
Hinterkopf kribbelt es leise -das wird man eben einfach nicht los... --->
Das Wetter sieht gut aus, also soll es heute einmal die erweiterte Südsee-Runde sein.
Der Regenradar meint, die möglichen Schauer sollten eher im Süden vorbei ziehen, es kann also nix passieren.
Nicht weniger, aber auch nicht mehr sind das.
Ehrlich gesagt, ist das Aufstehen die größte Hürde am Samstagmorgen.
Von wegen glücklichem Hineinradeln in einen erwachenden Tag und solchen schönen Dingen...
Hmmm...
200er- oder Noch-Mehr-Kilometer-Stories sind bis auf Weiteres auf dieser Seite nicht zu erwarten. Aber wenn das Radeln nun einmal wieder Spaß macht, warum sollte man dann nicht auch einmal über
kürzere Strecken schreiben.
Einfach nur rumrollern...
Kennt jemand Freyburg?
Nein, nicht Freiburg im Breisgau...
Ich meine Freyburg an der Unstrut - Sektkellerei, Saale-Unstrut-Wein...
Eine knappe Stunde auf der A38 und dann quer durchs Outback bis ins Unstruttal, dann ist man schon im idyllisch zwischen grünen Hängen, Weinbergen und Rapsfeldern gelegenen Freyburg unterhalb der mächtigen Neuenburg angekommen.
Es gab in der Kindheit einen Spaß unserer Trainer...
"Jungs - ab heute seid Ihr Männer!
Was seid Ihr???"
Und dünn schallte es zurück -
"Männer."
Ende, aus, vorbei. Das wars...
Die Leute hier sind Abschiede gewohnt, sie machen das tagtäglich, das gehört zum Job. Aber für mich selbst schließt sich eine Art Lebensabschnitt. Da hat der Abschied, der kurz und schmerzlos
erfolgt, doch eine etwas andere Bedeutung.
Samstag, 16.04.2016
Die Anspannung ist ziemlich groß, obwohl eigentlich geplant ist, diese Tour nur so weit zu fahren, wie es Kopf und Körper zulassen.
Nur nichts provozieren - sondern ganz langsam, ganz behutsam den Neuanfang versuchen, den zweiten Neuanfang übrigens nach dem "Fast-Katze-Überfahren"-Crash vom August 2012.
Na ja, eigentlich schon der dritte, nach 08/2015 und 12/2015...
Egal...
Sie ist einfach geschickt diese Methode. Das muss man neidlos anerkennen.
Das Entstehen einer Insel-Bücher-Sucht geschieht an diesem Ort in drei Phasen.
War dieser Hügel schon immer so steil?
Gegenwind? Stimmt, der weht auch noch...
Der Ledersattel ist extrem hart...
Kribbelt es nicht schon wieder in der Hand?
Ist da nicht ein merkwürdiges Gefühl im Kopf?
Wo ist meine liebe "Begleitfahrerin"?
Hinter mir? Wie beruhigend, sie in der Nähe zu wissen...